Die Zeit ist reif für Tempo 30

Wir haben uns gemeinsam mit vielen Oberrohrdorfer:innen in mehreren Schritten für eine Temporeduktion auf unseren Gemeindestrassen eingesetzt. Nachdem unsere Petition mit über 700 Unterschriften vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen wurde, haben wir eine Initiative lanciert und forderten den Gemeinderat damit verbindlich auf, Tempo 30 auf den Gemeindestrassen einzuführen. Auch die Initiative war äusserst erfolgreich. Nun hat der Gemeinderat einen Vorschlag erarbeitet und bringt diesen an der Gemeindeversammlung zur Abstimmung.


Aktuell

Abstimmung an der Gemeindeversammlung

Jede Stimme zählt! Bitte kommen Sie an die Gemeindeversammlung und stimmen Sie für weniger Lärm, mehr Sicherheit und mehr Lebensqualität:


am Donnerstag, 13. Juni 2024

um 19:30 Uhr

beim Schulhaus Hinterbächli in Oberrohrdorf

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Alle Stimmberechtigten aus Oberrohrdorf dürfen abstimmen kommen. 


Kinderbetreuung

Für Ihre Kinder organisieren wir einen kostenlosen Hütedienst. So können beide Elternteile kommen und ihre wertvolle Stimme abgeben. Unsere Betreuer:innen sind Leiter:innen in Sportvereinen/Jugendorganisationen oder verfügen über einen Babysitting-Kurs.


Treffpunkt: Pingpong-Tisch beim Eingang Schulhaus Hinterbächli

Abgabe: zwischen 19:15 und 19:25. Bitte pünktlich erscheinen.

Alter: Ab 1. Kindergarten bis und mit 4. Klasse

Anmeldeschluss: Mittwoch, 12. Juni 2024

Ausrüstung: Wir bitten um wettergerechte Kleidung, die Kinder werden draussen betreut.


Anmeldung





Chronik

Lesen Sie nachfolgend, was seit Mai 20234 bezüglich Tempo 30 in Oberrohrdorf geschah.

Beginn des Prozesses mit einer Petition

Anlässlich der Gemeindeversammlung vom 21. Juni 2023 konnten wir dem Gemeinderat Oberrohrdorf als Stimmungsbild über 700 Petitions-Unterschriften übergeben. Mehr als 500 Unterschriften waren von stimmberechtigten OberrohrdorferInnen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die unsere Petition unterstützt haben.


Von der Petition zur Initiative

Der Gemeinderat hat den breit abgestützen Willen zur Temporeduktion zur Kenntnis genommen und empfahl uns, ihn mit einer Initiative zum direkten Handeln aufzufordern. Also lancierten wir eine Gemeindeinitiative mit dem Ziel, an einer der nächsten Gemeindeversammlungen – hoffentlich im kommenden Sommer - eine Abstimmung über die verbindliche Einführung von Tempo 30 auf unseren Gemeindestrassen zu erwirken. Bestehende und zukünftige Begegnungszonen mit einer tieferen Höchstgeschwindigkeit sind davon ausgenommen.


Übergabe der Initiative

In nur 5 Wochen konnten wir über 400 Unterschriften sammeln. Mit dieser hohen Zahl an Unterstützer:innen übertrafen wir die nötige Anzahl von 281 Unterschriften deutlich. Am 30. Oktober 2023 konnten wir die Initiative stolz dem Gemeinderat übergeben. 


6 Personen im Gemeindegebäude, die eine Schachtel mit den Unterschriftenbögen in die Kamera halten. Die Arbeitsgruppe «Die Zeit ist reif für Tempo 30» von der «Spurgruppe Mensch und Umwelt» mit (v.l.n.r) Benedikt Heil, Franziska Schneider, Lukas Gregor, Marcus Wanger und dem Gemeindeammann Thomas Heimgartner und Gemeinderat Tobias Holenweger




Wir bedanken uns bei allen Unterzeichnenden ganz herzlich für die Unterstützung. Die vielen Gespräche, die wir führen durften, zeigen uns deutlich, dass eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 auf den Gemeindestrassen breit unterstützt und gefordert wird. Die Zeit ist tatsächlich reif für Tempo 30.


Informationsabend «Tempo 30 auf den Gemeindestrassen von Oberrohrdorf»

Nach Abgabe unserer Initiative «Tempo 30 auf den Gemeindestrassen – ausgenommen sind bestehende und zukünftige Begegnungszonen mit tieferer Höchstgeschwindigkeit» hat der Gemeinderat einen Vorschlag zu Tempo 30 auf Gemeindestrassen beauftragt. Durchgeführt wurde das Vorhaben von der Belloli Raum- und Verkehrsplanung GmbH aus Brugg.
Damit sich alle Interessierten ein Bild über die Planung machen konnten, führten wir von der Spurgruppe Mensch und Umwelt am 4. Juni 2024 einen Informationsabend in der Zähnteschüür durch. Der Gemeinderat und eine Fachperson stellten die vorgesehene Umsetzung von Tempo 30 vor. Ein Gemeinderat von Künten berichtete über seine Erfahrungen nach der Einführung von Tempo 30. Etwa 50 Besucher:innen nahmen am Anlass teil. Die nachfolgende Diskussion war spannend und teilweise kontrovers. Den anschliessenden Apéro genossen Befürworter:innen und Gegner:innen gemeinsam.


Argumentarium

Warum braucht Oberrohrdorf Tempo 30?

Oberrohrdorf möchte ein attraktives Dorf mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität sein. Den Bereichen Familie, Bildung, Kultur und Umwelt soll gemäss Leitbild ein hoher Stellenwert eingeräumt werden.
Quelle: Gemeinde Oberrohrdorf, Leitbild zur räumlichen Entwicklung, 2011


Tempo 30 auf den Gemeindestrassen steigert unsere Lebensqualität im Dorf

  • weniger Verkehrslärm: Durch die Temporeduktion wird die Lärmbelastung deutlich reduziert.
  • mehr Sicherheit in den Wohnquartieren: Durch die Temporeduktion wird der Anhalteweg halbiert.

Quellen: BAFU, 2019: Besser schlafen dank Tempo 30, BFU, 2020: Mit Tempo 30 die Verkehrssicherheit erhöhen.

Vereinfachte Einführung von Tempo 30-Zonen
Neu können Behörden Tempo 30-Zonen auf Gemeindestrassen (nicht verkehrsorientierte Strassen) ohne teure Gutachten einführen. Die Behörden erhalten dabei einen weiten Ermessensspielraum.


Tempo 30 reduziert den Verkehrslärm

Lärm macht krank. In der Schweiz leiden ca. 1 Million Menschen unter Verkehrslärm. Durch die Temporeduktion von 50 auf 30 km/h nimmt der schädliche Lärm um 3 Dezibel ab, was in der Wahrnehmung einer Halbierung des Verkehrslärms entspricht.


Tempo 30 erhöht die Sicherheit

Die Sterbewahrscheinlichkeit für Fussgänger bei einer Kollision mit einem Fahrzeug ist bei Tempo 50 sechsmal höher als bei 30 km/h.
Gründe: Wer langsam fährt, sieht mehr. Bei Tempo 50 ist der Anhalteweg doppelt so lang und die Aufprallenergie entspricht dem freien Fall aus 10 Metern Höhe.


Tempo 30 ist ein Gewinn für langsamere Verkehrsteilnehmer

Tempo 30 erleichtert die Kommunikation zwischen den Fahrzeuglenkern und Fussgängern. Das Queren der Strasse wird einfacher, es gibt mehr Gestaltungsmöglichkeiten für Gehwege. Velofahrende fühlen sich dank geringerer Tempodifferenz sicherer, das Unfallrisiko halbiert sich.


Tempo 30 bedeutet attraktivere Wohnquartiere

Ruhe und Sicherheit ist ein bedeutender Standortfaktor.


Tempo 30 wertet den öffentlichen Raum auf

Tempo 30 animiert zum Verweilen und zur Belebung des öffentlichen Raums. Die Aufenthaltsqualität steigt.


Tempo 30 schützt das Klima

Je attraktiver das Velofahren und das Zu-Fuss-Gehen sind, desto eher bleibt das Auto in der Garage. Innerorts besteht ein grosses Potential für das Umsteigen auf klimafreundlichere Fortbewegungsmittel. Aktuell sind 2/3 der in der Schweiz zurückgelegten Autofahrten kürzer als 10 km.
Dank konstanterem Verkehrsfluss reduziert sich bei Tempo 30 der CO2-Ausstoss.


Tempo 30 fördert die Bewegung im Alltag

Regelmässige Bewegung ist wichtig für unser physisches und psychisches Wohlbefinden. Tempo 30 animiert auch ältere Verkehrsteilnehmer, vermehrt zu Fuss zu gehen oder das Velo zu nehmen.


Tempo 30 ist eine Investition in die Zukunft

2045 wird ¼ der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Tempo 30 nimmt Rücksicht auf die Senioren/Seniorinnen, die sich im langsameren Verkehr wohler fühlen. Bis 2040 wird ein 20-30% Verkehrswachstum prognostiziert. Die motorisierten Fahrzeuge werden diverser und fahren unterschiedlich schnell. Bei Tempo 30 sind auch Kleinst- und Leichtfahrzeuge sicher.